Die Messe: Predigt (Homilie)

Ich möchte mit einem Pfarrersprichwort beginnen:

„Die ersten fünf Minuten der Predigt sind für die Leut, die zweiten für die Katz und die dritten fünf Minuten für den Teufl!“

Das heißt: Bei den ersten fünf Minuten sind die Leute aufmerksam, die zweiten fünf Minuten sind schon sinnlos, und bei den dritten fünf Minuten fangen die Leute zum Schimpfen und Fluchen an, so dass sie nur mehr dem Teufel was bringen. Scherz beiseite!

 

Die Predigt, wie viele dies schon gemerkt haben, ist mir eine ernsthafte und wichtige Angelegenheit. Man muss wissen, dass am Sonntag oder am Feiertag der Priester verpflichtet ist, eine sachgerechte, ordentliche und gut vorbereitete Predigt zu halten. Die Predigt ist in erster Linie die Auslegung des Wortes Gottes. In Ausnahme-Fällen darf auch auf besondere Lebensumstände, Feste oder Zeugnisse des Lebens eingegangen werden.

Jesus und seine Jünger haben das Wort Gottes jeden Tag vorgelesen und erklärt. In den Aufgabenbeschreibungen der Priester, dem Lehramt der Kirche, dem II. Vatikanische Konzil und vielen anderen Lehrschreiben und Konzilien, wird von der Wichtigkeit und der Pflicht der Predigt gesprochen. Wenn ein Gastprediger eingeladen wird, erhält er normal ein Fahrtgeld und eine entsprechende Vergütung für die Predigt.

 

Warum hat die Predigt ihren Sinn und ihre Wichtigkeit?

Sie möchte uns drei Türen öffnen:

  • 1. Das Wort Gottes erklären, das was Gott uns sagen möchte.
  • 2. Uns lernen wie wir beten sollen und zu den Sakramenten hintreten sollen.
  • 3. Soll sie uns immer wieder Impulse für ein christliches Leben mit geben.

Der Priester hat die Pflicht sich ordentlich auf die Predigt vorzubereiten! Ich glaube, dass viele Texte der Lesungen und des Evangelium ohne Erklärung durch die Predigt für die Leute unbrauchbar, scheinbar veraltet bleiben. Die Geschichten, die Erzählungen, die Gleichnisse und das Leben sollen so erklärt werden, dass sie in unserer Zeit und für unseren Alltag anwendbar werden können.

 

Beim Öfteren hören der Lesungstexte und Erklärungen durch die Predigt, werden wir immer tiefer verstehen, was Gott uns sagen möchte. Es wäre für die Gläubigen toll, wenn sie über den Inhalt des Wortes Gottes. außerhalb des Gottesdienstes auch mit anderen Gläubigen, einer kleinen interessierten Gruppe darüber reden oder diskutieren würden.

Der Sinn der Predigt wäre erreicht, wenn die Gläubigen das Gehörte auch anderen weitererzählen können. Dann beginnt in uns der Glaube lebendig zu werden. Wie schon deutlich geworden ist, soll die Predigt uns etwas lernen. Lernen hat aber so seine Schwierigkeiten, wir sehen es bei den Kindern oder Schülern.

Wenn ein Schüler, viele Stunden Unterricht unter der Woche besuchen muss, können die Gläubigen doch auch zehn Minuten, eine Predigt aushalten. In der Evangelischen Kirche oder bei den Freikirchlern wird viel länger, ja bis zu Stunden gepredigt.

Meine Einladung lautet; sich besonders auf die Auslegung des Wortes Gottes einzulassen und das neu Entdeckte, anderen weiter zu geben.