Was heißt Seelsorge?

Wie die meisten von uns wissen, besteht der Mensch aus Leib, Seele und Geist. Damit es uns in unserem Leib gut geht, sind aber viele Dinge notwendig, die unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit beeinflussen.

Zum Beispiel eine Wohnung, Wärme, Kleidung, gesundes Essen, Trinken, genügend Schlaf, Bewegung, Sport, Arbeit usw. Aber wir haben ja auch noch eine Seele und einen Geist. Und um diese Beiden geht es in diesem Thema.

 

Für die leiblichen Krankheiten sind die Medizin und die Ärzte zuständig. Für die Pflege, Probleme oder die Krankheiten der Seele aber, sind die Psychologen, Psychotherapeuten, aber auch die Seelsorger maßgebend.

Die Psychologie kommt aus der Naturwissenschaft und nähert sich deswegen dem Menschen mit der Frage: „Wie ist etwas entstanden?“ und „Wie können wir es wieder reparieren?“

Die Seelsorge begegnet den Menschen, mit dem Wissen, dass der Mensch von Gott geschaffen ist, dass er von Gott geliebt ist und Gott dem Menschen helfen will. Das Lebensziel des Menschen soll neben seiner Lebenserfüllung, auch die Findung Gottes sein. Es geht hier um die Sorge der Seele, mit dem Blick auf Gott. Deswegen Seel – Sorge! Seelsorger sind Menschen, die Verantwortung und Sorge um die Seelen anderer tragen.

 

Ich glaube, dass die Psychologie und die christliche Seelsorge sich gut gegenseitig ergänzen können.

Zur Auseinandersetzung von beiden Disziplinen kommt es dann, wenn eine Fachrichtung ihre Wissens- oder Wirkgrenzen überschreitet und zu theologisieren oder psychologisieren beginnt. Das ist, wie wenn ein Koch einem Mechaniker etwas über Autos vorschreiben will, oder der Mechaniker dem Koch das Kochen erklären will. Beide brauchen sich. Der eine sorgt für das Funktionieren und der andere für das Wohl.

 

Was sind die Aufgaben des christlichen Seelsorgers?

Er muss sich um die Menschen kümmern. Das bedeutet, er soll sich um die Gesunden oder um die Kranken kümmern. Dies reicht vom Gottesdienst, Predigt, Sakramente, Gebet, Aussprache, Rat geben, Streit schlichten, besuchen, lehren, ausbilden, usw. bis hin zur Sterbebegleitung.

Sie müssen sich auch einigen Herausforderungen stellen. Beispielsweise braucht Seelsorge eine Institution – eine Einrichtung. Das kann zum Beispiel eine Pfarre sein. Zu einer solchen Struktur gehören auch: Geld, soziale Projekte, Gottesdienste, Feste, ein Büro, Vorträge, Einkehrtage, Exerzitien, Räume, Termine, Mitarbeiter, Bauarbeiten usw..

Die Aufgabe des Seelsorgers ist, Termine und Personen zu managen und den Menschen religiöse Angebote zu machen. Vieles muss oft erst aufgebaut werden und wieder anderes muss zuerst in Ordnung gebracht werden. Der Seelsorger soll darauf achten, dass seine Mitarbeiter nicht überfordert und ausgebeutet werden. Er soll aber auch Menschen die Möglichkeit zur Mitarbeit anbieten.
Eine Gefahr für den Seelsorger ist sicher, sich in seinen Lieblingsbereichen zu verschanzen und dadurch für andere wichtige Aufgaben keine Zeit mehr zu haben.

Ich danke allen, die in der Sorge um andere Menschen, mitarbeiten!