Fasten- und Osterzeit

Nach einem kurzen Fasching steht wieder die Fastenzeit und darauffolgend die Osterzeit vor der Tür.

 

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag, die das „Triduum Sacrum“ – die heiligen drei Tage einleitet.

In der Liturgie bezeichnet man damit den Zeitraum in der heiligen Woche, der mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend beginnt, sich vom Karfreitag- dem Tag des Leidens und Sterbens des Herrn, über den Karsamstag- den Tag der Grabesruhe des Herrn, erstreckt und mit dem Ostersonntag – als Tag der Auferstehung des Herrn endet.

Die heilige Woche – auch Karwoche genannt beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem Sonntag zog Jesus auf einem Esel in die Stadt Jerusalem ein. Der Karsamstag ist der letzte Tag der Karwoche. An diesem Tag gedenken wir der Grabesruhe Jesu.

 

    Die Osterzeit beginnt mit der Feier der Osternacht.

Um den Wert von Ostern ansatzweise zu verstehen und das Geschenk der Auferstehung im Gebet und in den liturgischen Texten erleben und feiern zu können, wird Ostern acht Tage lang als Osteroktav gefeiert. Jeder dieser Tage wird, wie der Ostersonntag begangen. Die Osterzeit endet aber erst zu Pfingsten. Bis Pfingsten werden uns immer wieder Themen der Auferstehung, Erklärung des Sinnes des Sterbens Jesu und Vorbereitungen auf den hl. Geist begegnen.

Die Fasten- und die Osterzeit beschreiben aber immer auch unser Leben. So möchte uns der Aschermittwoch daran erinnern, dass wir sterbliche Wesen sind, von Krankheiten, Leiden und Schwierigkeiten im Leben geprägt werden und irgendwann sterben müssen.

In den Evangelien begegnen uns in dieser Zeit bestimmte Themen:

Die Versuchung Jesu in der Wüste:
Er soll doch Steine in Brot verwandeln,
er soll sich vom Tempel stürzen, um von den Engeln aufgefangen zu werden, damit ihn die Menschen bewundern,
er kann alle Schätze dieser Welt erhalten, wenn er niederfällt und den Teufel anbetet.

Ja das sind und bleiben die Grundversuchungen eines jeden Menschen!

 

Jesus wird in seiner Botschaft von den meisten der religiösen und politischen Gruppen als Rivale und Feind gesehen. Er lässt sich von ihnen nicht kaufen und nicht unter Druck setzten, sondern vertritt für die Menschen die Wahrheit Gottes. Ja jeder Mensch, der die Wahrheit sucht und um sie ringt, wird merken, dass sie vielen Menschen nicht schmeckt oder sogar abgelehnt wird.

Und am Ende wird Jesus für die Wahrheit und wegen der Freundschaft Gottes umgebracht. Auch heute müssen viele Menschen wegen der Wahrheit oder Freundschaft Gottes, Schweres durchmachen.

Aber Jesus bleibt nicht im Grab. Seine Wahrheit und Freundschaft die er uns bringen möchte, wird von Gott seinem Vater auferweckt. So lädt Jesus auch uns ein, die Wahrheit und die Freundschaft Gottes von ihm anzunehmen, um mit ihm zu leben.

Ostern ist das Fest der Freude, an dem wir feiern wollen, dass wir ewiges Leben von Gott erhalten.

So wünsche ich allen für die Fasten- und Osterzeit die Erfahrung, dass Jesus mit uns mitgeht in den Versuchungen, Auseinandersetzungen, im Sterben und am Ende bei der Auferstehung.